Timing, Body Flow und Smooth Dancing |
Beim
Standardtanz wird die Choreographie vom Tänzer selbständig vorgenommen und gewollt
oder instinktiv zum Rhythmus der Musik durchgeführt. Beim Square und
Round Dance sind die Figuren oder Tanzschritte vom Caller / Cuer
choreographiert. Der Tänzer handelt erst nach Aufforderung. Die
Verantwortung eines reibungslosen, zügigen und geschmeidigen Ablaufs
liegt somit hier beim Tanzleiter.
Ein wichtiger
Bestandteil einer erfolgreichen Präsentation von Square Dance calling
ist das Vermeiden von abrupten Richtungsänderungen, das Beachten von
korrekter Handfolge, das zeitliche Setzen (aussprechen) von calls,
das Zusammenspiel mit dem Rhythmus der gewählten Musik und das
richtige Einschätzen des Erfahrungsniveaus der Tänzer.
Timing
Um timing
richtig und bewusst anzuwenden, muss man erst die Struktur von
angewandter Square Dance Musik bzw. des Tonsatzes verstehen (siehe u.a. delivery of command).
Man unterscheidet drei Arten von timing: command time, lead
time und execution time.
command
time
Dies ist die
Zeitspanne, die der Caller braucht, die Figur auszusprechen, also das
‚Kommando zu geben‘. In den meisten Fällen sind dies nicht mehr als
zwei Taktschläge = beats. Man
sollte sich auch bemühen, diese zwei Taktschläge nicht zu überschreiten.
Natürlich beinhalten einige Anweisungen mehr Worte und sind innerhalb
des idealen Zeitmaßes von zwei Taktschlägen nicht auszusprechen
(besonders in höheren Niveaus). Spricht man z.B. die Figur right
and left thru exakt aus, dann wären dies drei Taktschläge; hier
unterstrichen gezeigt. Für Anfängertänzer muss dies auch so präzise
angesagt werden. Später und bei Gewöhnung verstehen diese Tänzer
auch: right’n left
thru und das Idealmaß von zwei Taktschlägen ist
wieder erreicht. Aus dem Rahmen fallen natürlich individuelle und
besondere Anweisungen wie z.b. only
the boys....(call), everybody... (call), oder auch vorhandene calls wie:
all around the left
hand lady.
Das wichtigste
zu beachtende timing für den Caller! Gutes
timing
ist das richtige Zeitmaß, bzw. dem Tänzer eingeräumte Reaktionszeit, die Figur ein paar Taktschläge im voraus so
anzusagen, dass diese vom Tänzer gehört
und verstanden wird. Es ist das Zeitmaß, eine Anweisung in
solcher Weise an die Tänzer zu geben, dass diese von einer Figur in die
nächste ohne Unterbrechung, Wechsel in der Geschwindigkeit oder
Beschleunigung in der Bewegung gelangen. Zu frühes Ansagen würde die
Tänzer zum ‘laufen’ verführen, da sie das Gefühl haben, zu spät
zu sein. Zu spätes Ansagen zwingt die Tänzer zu einem Zögern oder gar
zu einem Stopp, da sie nicht wissen, was als nächstes kommt.
Für geübte Tänzer
ist die Reaktionszeit bei bekannten Figuren in ‘Normalausführung’
sehr niedrig. Wenn hier die Ansage zwei Taktschläge im voraus erfolgt,
ist dies in der Regel ideal. Aber sogar hier sind sich die Experten
nicht einig: Callerlab bezeichnet zwei Taktschläge offiziell als
normal, deren namhafte Callercoaches lehren bis drei beats.
Angewandtes
timing kann bei Square Dance nicht genau definiert werden, da es
auch vom Erfahrungsstand der Tänzer abhängig ist. Der Caller muss sich
dabei auf die Bedürfnisse der Tänzer einstellen können. Der Caller
kann noch so kreativ sein, aber er wird nie die Tänzer ganz zufrieden
stellen, wenn er das richtige timing
für die unterschiedlichen Gruppen nicht beherrscht. Wenn z.B. das timing
für erfahrene Tänzer ideal ist, kann die selbe Präsentation für
Anfänger diese überfordern. Im umgekehrten Fall kann das timing
für den Anfänger genau richtig sein, während der erfahrene Tänzer
das selbe timing als ‘stop and go’ fühlt;
seine Reaktionszeit ist eben schneller!
Das
ideale Zeitmaß von zwei beats kann
für Anfänger nicht aufrecht erhalten werden. Hier muss die
Reaktionszeit
so berücksichtigt werden, dass der Tänzer ein oder zwei Taktschläge
zusätzlich benötigt, auf die nächste Anweisung zu reagieren. Auch
erfahrene Tänzer brauchen oft eine frühzeitige ‘Vorwarnung’, wenn
selten genutzte Figuren folgen, oder die kommende Situation aus dem
Standard fällt.
Das
timing kann man kontrollieren, indem man ‘Füllworte’(patter
smatter) unterschiedlich anwendet. Im hier angeführten Beispiel b)
werden dem Tänzer zwei Taktschläge mehr Zeit eingeräumt. Ein weiterer
Taktschlag ist im Beispiel c) angefügt:
a: head couples go right and left thru, turn that girl and the ladies
chain
b: head couples go right and left thru, turn that girl and when you’re
thru the ladies chain
c: head couples go right and left thru, turn that
girl around and when you’re done the ladies chain. delayed timing Delayed timing ist ein bewusstes verzögern im Tanzfluss. Verzögertes timing wendet man an, wenn man die Tänzer auf ungewöhnliche Situationen aufmerksam machen will, eine besondere Choreographie präsentieren will oder schon im Voraus erahnt, dass die Tänzer Schwierigkeiten bekommen werden. Zu einem Tanzerfolg kann diese Verzögerung durchaus beitragen, das kann sogar das ‘Salz in der Suppe’ sein, aber nicht mehr. Man darf dies nicht übertreiben. Überwiegend soll dem Tänzer ein ununterbrochener Tanzablauf geboten werden.
execution
time
Dies sind die
Anzahl der Taktschläge = beats,
welche für jeden call ausgezählt
sind, um die Figur auszuführen. Für jede Figur sind diese Taktschläge,
gleichzusetzen mit Tanzschritten, bereits bestimmt und veröffentlicht.
Natürlich hat der Caller nicht die Zeit, die beats
mitzuzählen. Erfahrung, beobachten der Tänzer und Gefühl für
Musik werden mit der Zeit zu einem guten, flüssigen timing
führen. Man kann diesen timing Teil von calls nicht unbedingt zusammenrechnen. Nach manchen Figuren steht man z.B. von seinem Gegenüber weiter entfernt als üblich. Man benötigt also ein oder zwei Schritte zusätzlich, wieder in die erforderliche Position zu gelangen, die darauf folgende Figur ausführen zu können. Ebenso muss das vorhandene Platzangebot bzw. die Ellbogenfreiheit der Tänzer in Betracht gezogen werden. Auch die Beschaffenheit eines z.B. zu glatten Tanzbodens kann eine Rolle spielen. Bei schlechtem Bodenkontakt tanzt man ‘wie auf Eiern’ und die Richtungsänderungen können nicht so schnell wie erforderlich ausgeführt werden. delivery of command
Angenommen, Sie
benützen bei Ihrer Musikwahl einen gängigen Rhythmus (2/4 oder 4/4
Takt), dann haben Sie acht Taktschläge in ihrem Tonsatz. Dieser Tonsatz
wiederholt sich mit kleinen Variationen ebenfalls acht mal, also
insgesamt 64 beats für die
gesamte Melodie.
Der Tänzer
will vom Gefühl her immer primär am ersten oder fünften Taktschlag
eines Tonsatzes beginnen. Er akzeptiert auch problemlos (sekundär)
seinen Tanzeinsatz bei den
Taktschlägen drei oder sieben für kurze calls.
Bei allen anderen Einsätzen fühlt er sich nicht wohl.
Bei erfahrenen
Tänzern sind command time und
lead time identisch. Die
Reaktion des Tänzers ist erwartungsgemäß hoch. Die Übermittlung
der Figur (delivery of command) an
den erfahrenen
Tänzer sollte daher zwei beats
vorher, z.B. mit dem siebten und achten Taktschlag erfolgen, so dass
der Tänzer mit dem ersten Taktschlag des nächsten Tonsatzes beginnen
kann (oder wie o.a. andere Einsätze bei Takt fünf, drei oder sieben).
Beispiel: Jeder Taktschlag ist als Strich dargestellt. Folgende calls
sollen getanzt werden:
Anmerkung:
Wenn
Sie die Taktschläge auszählen, werden Sie bemerken, dass die folgende
Figur bereits angesagt wird, während die Tänzer noch zwei Taktschläge
der letzten Figur tanzen; das ist so richtig! Nach star
thru wird übergangslos square
thru angesagt, da nur zwei beats
für star thru angesetzt sind.
Noch einmal: Für Anfängertänzer kann dieses timing nicht praktiziert
werden! Lassen Sie die Tänzer
gewinnen! Geben Sie ihnen mehr Zeit zum
reagieren und kürzen Sie nach und nach die Zwischenpausen auf das
Normalmaß. Bleiben Sie aber bei Ihrer Kommandogebung im o.a. Rhythmus.
Lassen Sie lieber zwei beats zwischen den calls verstreichen,
wenn nötig.
Body flow
body flow = Körperdrehungen / "fließende" Bewegungen
Um guten body
flow zu gewährleisten, müssen einige Punkte beachtet werden:
Die Bewegung
des Körpers soll nach Vollendung einer Figur so fortgesetzt werden, dass
die darauf folgende Figur ohne abrupte Richtungsänderung oder
Drehrichtung fortgesetzt werden kann.
Wenn zwei
aufeinander folgende Figuren unter Benutzung der Hände angesagt werden,
sollen die Hände in wechselnder Reihenfolge benutzt werden. Dies muss für
beide Geschlechter beachtet werden! Wenn z.B. einem star thru ein allemande left
folgen soll, ist dies für den Herrn problemlos durchführbar,
die Dame muss dabei aber zweimal hintereinander ihre Linke
benutzen.
Trotz
augenscheinlicher und technischer Richtigkeit einer Figurensequenz muss
von Zeit zu Zeit ein Richtungswechsel vorgenommen werden, um nicht
eintönig zu ‘überdrehen’. Der Mechanismus von body
flow ist bei erfahrenen Tänzern auch von Gewohnheit, Vorausahnung
und normal praktizierter Ausführung abhängig. Diese Tänzer bewegen
sich manchmal selbständig zuviel oder zuwenig.
Wenn Sie eine
Figur lehren und einer Kombination hinzufügen wollen, analysieren Sie
diese Figur vorher, mit welcher Bewegung der Körper beginnt, danach
endet und welche Handfolge erfolgt.
Stellen Sie sich dabei vor, wie die Figurenkombination jede(n)
Tänzer(in) beeinflusst, ob die Bewegungen gut oder schlecht zueinander passen und
ergründen Sie, warum dies so ist. Beobachten Sie die Reaktionen der Tänzer
und fragen Sie eventuell auch diese nach ihren Eindrücken. Es gibt
keinen Caller auf der Welt, der nicht gelegentlich einen Fehler unter
Nichtbeachtung des body flow macht. Alle Aspekte gleichzeitig zu beachten ist schier
unmöglich. Mit zunehmender Erfahrung kriegt man schnell heraus, welche
Figuren problemlos kombiniert werden können und welche nicht.
Es gibt viele
Situationen, welche ein störendes Gefühl vermitteln, sich ungeschickt
oder nicht geschmeidig genug zu bewegen. Es können auch nicht alle Möglichkeiten
aufgezeigt werden, da die Grundlagen oder viele Figuren noch fehlen. Man
sollte dies auch gezeigt bekommen oder zumindest selbst ausprobieren.
Hier nur ein paar Beispiele, welche Bewegungen und Kombinationen einem
‘gegen den Strich’ gehen, auch wenn diese eventuell von Ihnen noch
nicht beherrscht werden:
schlechter
body flow ist:
unnatürliche
Handfolge ist:
Lösungen zu einem guten body flow
Natürlich ist
die beste Lösung, einen schlechten body
flow in einer Bewegung zu vermeiden, den Tänzer z.B. statt nach
‘rechts’ in die andere Richtung zu dirigieren, z.B. lead
left statt lead right. Es
ist aber nun mal passiert! Man kann aber durchaus einen schlechten body
flow kaschieren, so dass sich der Tänzer dabei nicht unwohl fühlt
und ihm gar nicht bewusst wird, dass er eigentlich ‘gegen den
Strich’ läuft oder dabei die gleiche Hand zweimal hintereinander
benutzt. Das erfordert einige Tricks und auch angewandte Erfahrung und
Reaktion.
Nach einem
kurzen Verzögern in der Bewegung (delayed
timing) oder einlegen einer Kunstpause zum richtigen reagieren
oder neu orientieren der Tänzer in der Formation fällt ein schlechter body
flow nicht so ins Gewicht. Wenn vorher noch andere Tänzer eine
Figur dazwischen auszuführen haben, ist dies normal und stellt absolut
kein body flow Problem dar.
Im Gegensatz
dazu können auch zwei
Figuren einer Kombination zusammen angesagt werden,
so dass sich der Tänzer frühzeitig auf die Situation einstellen
kann und unbewusst darauf reagiert, z.B. star
thru - swing thru: hier hat der Herr seine rechte Hand zum star thru gehoben und wenn swing
thru vorzeitig angesagt wird, lässt er sie gleich oben und greift
nur vorwärts zu einer anderen Hand. Für die Dame stellt sich dieses
Problem gar nicht. Oder: star
thru - separate (zoom): hier können beide Tänzer bereits
voneinander weg drehen, bevor sie die Endstellung des star
thru erreichen. Beide o.a. Beispiele sind nicht besonders elegant
gelöst, aber möglich. Besser wäre, eine andere Kombination zu wählen,
die das gleiche Resultat ergibt, aber dem body
flow nicht
entgegenwirkt, z.B. statt star
thru - separate eine pass thru
- separate Kombination zu wählen, das erfordert aber eine Überlegung
dazu vorher. Bei der Kombination star
thru - swing thru wäre eine bessere Lösung, wenn dazwischen eine
‘Nullrunde’ mit einem do sa do eingelegt werden würde.
Diese
‘Nullrunde’ ist ohnehin die eleganteste Lösung, eine Choreographie
mit gleicher Handfolge oder gegensätzlicher Körperdrehung
fortzusetzen. Jahrelang haben sich Experten darüber gestritten, ob dies
überhaupt legal ist. Nachdem man endlich herausfand, dass solche
eingefügte no hand movements (Figuren
ohne Handhaltung) problemlos vom Tänzer akzeptiert werden, wird dies
als Zwischenlösung zur Vermeidung eines schlechten body
flow toleriert. Soll z.B. nach einem square
thru 3 hands ein swing thru getanzt
werden, wäre dies schlechter body
flow, da zweimal hintereinander die rechte Hand benützt werden würde
(versuchen Sie es). Wenn aber nach dem square
thru 3 hands rechtzeitig ein do
sa do als no hand movement angesagt wird, stellt sich der Tänzer problemlos
darauf ein, trotz vorheriger Benutzung seiner Rechten die
rechtsschultrig beginnende Figur des do
sa do zu tanzen. Danach ist es ihm
egal, welche Hand er
weiter benutzen soll und so ist es ihm leicht möglich, zu einer right
hand ocean wave vorzutreten. Die do
sa do Figur ist hier nur
ein Zwischenspiel oder ein Katalysator zwischen zwei Figuren und hat,
außer Zeitgewinn/verlust (timing),
keinen Einfluss auf die weitere Choreographie. Außerdem wirkt ein do
sa do wie eine Art Auffangstation für reaktionsschwache Tänzer.
Da diese Figur jeder kann, ist es danach jedem Tänzer möglich, die
darauf folgende geforderte Formation einzunehmen oder die
nachfolgende Figur zu tanzen.
Eine weitere Figur als Zwischenspiel, Kompensation und Auffangstation wäre forward and back Sehr beliebt angewandt, wenn sich Tänzer in Linien gegenüberstehen = lines of four. Die letzte Möglichkeit einer ‘Nullrunde’ ist balance in wave Formationen (siehe ocean wave, alamo style wave). Wir tanzen z.B. allemande left to an alamo style. Nun soll ein left swing thru folgen. Zweimal ‘links’ ist schlecht, daher einschieben: balance forward and back. Jetzt ist der Tänzer problemlos bereit, left swing thru zu tanzen.
Wir haben
mittlerweile den body flow im
Griff und das timing stimmt
auch. Trotzdem fühlen wir, oder der Tänzer zeigt durch einige
Reaktionen, dass irgend etwas nicht stimmt! Natürlich ist wie immer der
Caller schuld! Zur Abrundung eines flüssigen Tanzablaufs fehlt noch das
Tanzen zum Rhythmus der gewählten Musik und die Berücksichtigung der
Gewohnheiten der Tänzer.
Die meisten hoedown
Square Dance spezifischen Aufnahmen haben einen stark betonten
Taktschlag durch Rhythmusgruppen. Meistens bilden acht Taktschläge einen
Tonsatz. (siehe auch timing:
delvivery of command). Das Grundthema kehrt unter wenigen
Variationen immer wieder. Um einen Tanz wirklich ‘rund’ zu
gestalten, sollten die Kombinationen so angesagt werden, dass die Tänzer
die erste Figur davon zu Beginn oder in der Mitte eines Tonsatzes zu
tanzen beginnen können.
Hier spielt das Gefühl für Musik und Rhythmus eine wesentliche
Rolle. Wer es hat, wird dies automatisch tun oder später das Gefühl
dafür erlangen.
Wenn Sie z.B.
die Nadel irgendwo auf der Schallplatte aufsetzen, oder Ihren Marker der
mp3 Schleife irgendwo blind gesetzt haben, was durchaus während
der patter Präsentation üblich
ist, werden Sie feststellen, wenn Sie nicht ausnahmsweise Glück haben,
dass Sie nur holpernd wieder in den Rhythmus des Tonsatzes zurückfinden.
Vorhandenes Gefühl dafür vorausgesetzt. Das fühlt auch der rhythmisch
begabte Tänzer: Er will mit dem ersten Taktschlag eines Tonsatzes auch
den ersten Schritt der Figur oder Kombination tun, wird das instinktiv
korrigieren, zögert etwas und tanzt automatisch weiter, wenn er fühlt
‘jetzt passt es’. Er wird in der Regel den Beginn oder die Mitte
eines acht Taktschläge dauernden Tonsatzes wählen. Das sollten auch
Sie fühlen, oder vom Tänzer abschauen und aufnehmen, wenn dieses
elementare
Gefühl dafür nicht vorhanden ist.
Schwieriger
wird es, die Gewohnheiten der Tänzer zu berücksichtigen. Besonders
wenn früher immer die selbe Kombination gewählt wurde, ist es sehr
schwierig, sie dem Tänzer wieder ‘auszutreiben’ und urplötzlich
eine andere Variante gewählt wird. Der Tanzfluss wird stocken, obwohl
alles richtig ist. Die Schuld triff hier den Caller insofern, den Tänzer
nicht schon früher auf Varianten eingestellt zu haben. Das ist nicht
Square Dancing! Der Tänzer soll immer im unklaren gelassen werden,
welche Figur als nächstes kommt. Wenn er eine Kombination auswendig
lernt oder vorausahnt, braucht er keinen Caller dazu!
Andererseits
hat der Tänzer manchmal eine gewisse Erwartungshaltung, was kommen
sollte und was normalerweise praktiziert wird. Wir haben w.o. gelernt,
dass der Tänzer nach einem no
hand movement wie do sa do bereit
ist, eine Figur sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand
auszuführen; das ist er gewöhnt! Nach einem anderen no
hand call wie z.B.
walk around the corner erwartet der Tänzer aber
eine Figur, welche mit der linken Hand beginnt z.B. see saw, do paso, star left. Er wird nur widerstrebend eine Figur
tanzen, welche mit rechts beginnt. Hier ist es angebracht, der
Gewohnheit und Tendenz zuliebe bei der normal praktizierten Ausführung
zu bleiben und damit einen geschmeidigen Tanzablauf zu bieten.
Zusammenfassend über dieses Kapitel ist zu bemerken, dass einiges an Training, Erfahrung und auch Talent dazugehört, einen fließenden Tanzablauf zu gewährleisten. Dies kann nicht von Heute auf Morgen perfekt gelingen! Werden Sie nicht frustriert, wenn body flow Fehler unterlaufen oder die Tänzer anfangs mit stop and go die Figuren aneinander reihen. Mit zunehmender Routine wird Ihr timing, die Auswahl der Kombinationen und das instinktive Arbeiten mit Musik tanzbarer werden. Meine Meinung - die aber nicht unbedingt richtig sein muss! Ich akzeptiere alles, als Tänzer wie als Caller, was sich nicht störend anfühlt. Da werden monatelange Diskussionen vom Zaun gebrochen, was man, wegen des body flow und der Definition einer Figur nicht callen darf. Ich kann dieses Gezänk oft nicht nachvollziehen! Das sind dann noch meist diejenigen, die die "Horror Twirls" zulassen oder auch noch selbst machen! Beispiele:
Ich möchte tanzen:
Dann bin ich mit dem Caller und meinen Mittänzern zufrieden |